Teenager: Die vielleicht größte Herausforderung für Medienhäuser

Matthias Bannert
2 min readMay 16, 2016
  • Menschen unter 20 werden von den herkömmlichen Medienmarken aus verschiedenen Gründen nicht mehr erreicht.
  • Viele Medienhäuser haben daher spezielle Ableger für Teenager und Millennials gelauncht.

Das mit der Digitalisierung haben wir bereits hinter uns. Bei tagesaktuellen Medien geht der Print-Verkauf unaufhaltsam zurück, die digitalen Reichweiten und damit auch die Erlöse steigen. Die Lektion haben fast alle Medienhäuser inzwischen gelernt.

Doch auf uns kommt die nächste große Herausforderung zu. Nämlich eine wachsende Anzahl von Menschen, die mit Medien kaum oder gar nicht mehr erreicht werden — weder im Print noch mit digitalen Produkten: Teenager — Menschen unter 20 Jahren.

Warum sind Teenager eine Herausforderung?

  • Sie konsumieren Medien hauptsächlich mit ihrem Smartphone.
  • Sie sind nicht wie ihre Eltern auf bestimmte Medienmarken fixiert, sondern konsumieren das, was ihnen gefällt.
  • Was sie lesen, wird ihnen von Freunden empfohlen oder per Algorithmen ausgespielt (z. B. bei Facebook).
  • Sie nutzen soziale Medien, die sich von Medien nicht mehr als Traffic-Bringer (wie Facebook) nutzen lassen. Instagram und Snapchat lassen (noch) keine Links zu.
  • Sie konsumieren andere Inhalte, beispielsweise viel lieber Videos als lange Texte.
  • Sie haben andere Vorbilder und Stars, die sie bewundern.

Ich bitte um Nachsicht, dass ich zu den oben genannten Thesen keine Quellen verlinke. Aber das sind meine Erkenntnisse aus vielen Monaten Beschäftigung mit Teenagern und Medien, beispielsweise bei der Entwicklung des BILD-Jugendportals BYou, und ich weiß nicht mehr, wo ich das alles gelesen habe. (Geht übrigens auch den Teens so.)

Was ist zu tun?

Teenager brauchen möglicherweise eine ganz andere Ansprache, ganz andere Inhalte oder eine ganz andere Aufbereitung. Das haben viele Medienhäuser bereits erkannt und daher eigene Ableger für junge Leute gelauncht. Einige haben dabei die so genannten Millennials als Zielgruppe (Menschen in den 20ern) und andere direkt Teenager (13–20).

Zu ersterem zählen beispielsweise Bento von Spiegel Online, ze.tt von Zeit Online, Himate vom Südkurier oder BuzzFeed.

Teenager im Fokus haben BYou von BILD und Celepedia (von Axel Springer). Damit treten diese in den Wettbewerb beispielsweise zum länger existenten Bravo.de.

Ich habe bei Twitter eine Liste mit den mir bekannten deutschen Portalen angelegt, die Teenager und Millennials als Zielgruppe haben.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf meinem Blog.

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